Petr Baran
CZ
BIOGRAFIE
Geboren 1943 in Brünn, wo er auch aufwuchs.
Früh schon begann ihn die Fotografie zu
interessieren, er absolvierte eine klassische
photographische Ausbildung und begann,
freiberuflich zu arbeiten. Die Fotografie wurde ihm
eine Möglichkeit der geistig-spirituellen
Auseinandersetzung mit der Welt und ihren Erscheinungen.
Petr Baran erarbeitet meist seine Themen in Form
von Bildserien, bei denen er verschiedene
photographische Bildtechniken wie etwa Negativ-
Collagen einsetzt. Dabei bevorzugt er vor allem die
Schwarz-Weiss-Fotografie. Dabei ist für ihn die
Fotografie nie bloße Abbildung von Wirklichkeit,
sondern ein „Wunder des Sehens“.
Seit den 1970er Jahren hatte er zahlreiche,
auch internationale Einzelausstellung und
Ausstellungsbeteiligungen
Er lebt und arbeitet in Brünn.
Seit den 1990er Jahren arbeitet Petr Baran mit dem
Bildhauer Jan Šimek zusammen. War es zunächst
eine simple photographische Dokumentation seiner
Skulpturen und Installationen in öffentlichen
Räumen sowie der Landschaft, so entwickelt
er in kurzer Zeit eine komplexe photographische
Bildsprache als autonome Reaktion auf und
Auseinandersetzung mit den Werken von Šimek.
Die hier präsentierten Arbeiten sind Auszüge aus
einer umfangreichen Werkserie über das Schaffen
seines Künstlerfreundes Šimek, die er über viele
Jahre realisiert hat. Um die Komplexität seiner
Skulpturen erfassen zu können, bedient sich Jan
Baran der Verfahrensweise der Photocollage: Aus
verschiedensten Perspektiven wird das Umfeld
des Werkes ebenso differenziert und multiperspektivisch
in großformatigen, vielteiligen Collagen dargestellt
wie die Skulpturen selbst. Der Betrachter
hat somit keinen simplen, zentralperspektivischen
Blick auf die Arbeiten des Bildhauers, sondern
wird mit vielen möglichen Wahrnehmungsweisen
konfrontiert. Damit entsteht eine Intensivierung
und Vertiefung des Gezeigten.
Sowohl bei Jan Šimek wie auch bei Petr Baran ist
der Mensch und seine Welt Mittelpunkt der Frage
nach dem Sinn und der Unendlichkeit des Lebens.
Dabei wird das Künstlerische als religiöser, spiritueller
Schöpfungsakt der Annäherung verstanden,
den die Frage nach dem Unendlichen ist in allen
Kulturen und ihren Religionen immer auch eine
Frage nach dem Göttlichen.
Carl Aigner