zyklus 12.0 „FERNE NÄHE“
„GLAUBE / GLAUBEN“

Seit 2006 findet im Stift Lilienfeld alljährlich der Ausstellungszyklus „Ferne Nähe“ statt. Intention ist es im Sinne eines „Europas der Regionen“, außerhalb der großen kulturellen Zentren hochkarätige Gegenwartskunst von KünstlerInnen verschiedener Generationen aus Mitteleuropa und dem Donauraum gemeinsam mit niederösterreichischen KünstlerInnen zu präsentieren.
Kunst als Ort europäischer Begegnung und Befragung unserer Gegenwart fungiert damit als Möglichkeit eines gegenseitigen, auch emphatischen Kennenlernens.

Im zwölften Jahr unserer Kunstexpeditionen widmet sich der diesjährige Ausstellungszyklus der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Glaube/Glauben und dem Vermögen, Glauben zu können. Kaum ein Thema ist in den letzten Jahren in Europa gesellschaftspolitisch und medial so virulent geworden wie Religion/Glaube. Zahlreiche Symposien, Diskussionen, Ausstellungen und Publikationen markieren die gegenwärtige Brisanz eines anthropologischen Phänomens, das ein wesentliches Stigma der Menschheitsgeschichte darstellt: Neben der Fähigkeit zur Kunst ist es die Fähigkeit des Glaubenkönnens, welches die Einzigartigkeit des Menschen begründet.

Anhand von zehn künstlerischen Positionen aus Tschechien und Niederösterreich, unter anderem von Petr Baran, Johanna und Helmut Kandl, Krištof Kintera, Hermine Karigl-Wagenhofer, Michael Kos, Peter Ledolter, Florian Nährer, Katařina Šedá und Jan Šimek wird dem Thema sowohl in religiöser wie auch säkularer Hinsicht nachgespürt. Dabei geht es um Fragen des christlichen Glaubens ebenso wie um Volksfrömmigkeit (Andachtsbilder), Zukunftsglauben, Glaubenssymbole (das Kreuz), soziales Engagement, Natur oder Spiritualität generell.

Machen Sie sich auf eine besondere Reise auf in das Stift Lilienfeld – dort, wo auch Europa und seine Kunst zuhause sind!

Carl Aigner / Peter Fürst / Roland Beck