Agnes Prammer
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BIOGRAFIE
Agnes Prammer, Jahrgang 1984, studierte an der
Graphischen in Wien Fotografie und anschließend in
der Meisterklasse Kommunikationsdesign.
Danach arbeitete sie als Fotoassistentin in New York,
Denver und Saint Louis. Dort erlernte sie das
Kollodium-Nassplatten-Verfahren, das ein wichtiger
Bestandteil ihrer künstlerischen Praxis ist.
Nach ihrer Rückkehr aus den USA studierte sie an
der Akademie der bildenden Künste in Wien und an
der Slade in London bildende Kunst, unter anderem
bei Matthias Herrmann, David Burrows, Sarah
Pickering, Dorit Margreiter und Martin Guttmann.
Publikationen, Ausstellungen und
Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, zuletzt
im Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten.
Prammers Arbeiten behandeln Themen wie Rituale,
Religion, Sexualität, Darstellung der Frau, Tod, Natur
und Umwelt, Globalisierung und Zeit sowie Erwägungen
zur Aussagekraft von Fotografien innerhalb der
bildenden Kunst. Ihre Medien sind die Fotografie und
das Künstlerbuch, wofür sie bereits mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet wurde – unter anderem mit
dem Printed Matter Award in New York.
www.agnesprammer.com
Das Porträt spielt eine sehr wichtige Rolle bei meiner
Arbeit. Ich sehe es so, dass eigentlich alles
was ich mache Porträts sind. Auch zum Beispiel
die Arbeit „a very light tongue“ – ein Künstlerbuch,
wo keine Fotos abgebildet sind, sondern nur Text.
Auch das sind Porträts der einzelnen Menschen,
die die Texte verfasst haben und geben gemeinsam
eine Art Gruppenbild. Auch wenn ich manchmal
Häuser oder Landschaften fotografiere, sind
es in 90 % der Fälle Porträts für mich.
Natürlich gibt es zu diesem Überthema Porträt
bei den einzelnen Arbeiten und Serien meist ein
Unterthema, mit welchen sich die einzelne Arbeit
auseinandersetzt. Wiederkehrende Themen
meiner Arbeit sind Rituale, Religion, Darstellung
der Frau, Tod, Natur und Umwelt, Globalisierung,
Zeit und allgemeine Überlegungen über die
Verwendung einzelner Fotografien in der bildenden
Kunst. Meine Arbeitsweise, wenn ich mit
dem Nassplatten-Verfahren arbeite ist meist so,
dass ich zu unterschiedlichen Serien fotografiere.
Meist kommen die Themen aus meinem Alltag
und künstlerisch würde ich ihnen eine Nähe zur
visuellen Soziologie zusprechen. Bei den Bösen
Geistern kommen Bilder zusammen, die sich
eher über ein Gefühl oder genauer Unbehagen für
mich zusammenschließen. Ich plane diese Platten
mit „Fehlern“ nicht. Es entspricht nicht meiner
Arbeitsweise absichtlich möglichst „kitschige“,
abstrakte Fotos zu machen. Aber wenn so ein Bild
zwischendurch auftaucht, nehme ich sie gerne an.
Bei mir entstehen die fertigen Serien, bzw. welche
Bilder zusammengehören, meistens erst sehr lange
(manchmal Jahre) nach dem Fotografieren. Ein
sehr genaues und viel aussortierendes Aussuchen
gehört für mich auch zum Prozess.
Agnes Prammer
Agnes Prammer