Peter Roller arbeitet in Serien, die sich als konzeptuelle Kompositionen im Spannungsfeld von
geometrisch-architektonisch und einer speziellen Naturbezogenheit situieren. „Samorasty“, so die
Betitelung einer neueren Werkserie, erweitern das Bildliche in ein plastisches Objekt, ohne sich der
Tradition von Reliefbildern verpflichtet zu sehen. Im Spannungsfeld von gemalten Hintergrundflächen
und darauf linienhaft skizzierten kubischen Objekten werden auf den Bildern Samoraties, also
merkwürdig gebogene und in verschiedenen Farben punkartig bemalte Holzstücke positioniert.
Damit eröffnet sich das Spannungsfeld von artifiziell und natürlich, von konstruiert und organisch.

2003 begann Peter Roller eine spezielle Werkserie,
seine „Petrogramme“. Dabei handelt es sich unter
prähistorischer Bezugnahme um mit Acryl bemalte
kleinere Metall- und Holzobjekte; seit 2006 ist das
Trägermaterial nur mehr Stein, den er an verschiedensten Orte positioniert. Seitdem hat er Künstler
rund 9000 Steine verlegt, womit es sich um „the longest conceptual action of a Slovak visual artist“
(Juraj Melis) handelt. In ihrer formalen Struktur sind
die Bemalungen Codes von High-Tech-Elementen
ebenso wie musikalische Notationen. Indem er
sie überall auf dem Globus plaziert, werden sie
zu universalen humanen Botschaften, die eine
großen Palette an „Nachrichten“ beinhalten. Sie
sind exakte und komplex codierte Piktogramme,
deren Lesbarkeit jedoch nicht vorrangig ist – vielmehr
wollen sie in einer Welt, in der so viel offen
liegt, Geheimnisvolles signalisieren: Lass ihnen ihr
Geheimnis.

Carl Aigner