Tina Lechner
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BIOGRAFIE
1981 in St. Pölten geboren, aufgewachsen in
Bischofstetten; 2001 – 2004 studierte sie
Kommunikationsdesign an der Graphischen in Wien,
Diplom 2004; 2007 – 2013 Studium der Kunst und
Photographie an der Akademie der Bildenden Künste
Wien bei Matthias Herrmann und Martin Guttmann;
2007 beginn der autodidaktischen Aneignung der
klassischen Photographie, die für Tina Lechner zu
einem adäquaten Medium ihrer Kunst wird.
2008 begann ihre Ausstellungstätigkeit im
Semperdepot in Wien, 2010 Beteiligung an einer
Gruppenausstellung in der Hilger Brot Kunsthalle,
Wien; 2011 folgt die erste Einzelausstellung
(K. lang Gallery, Webster University, Wien, 2012 in
der Ostlicht Galerie, sowie Akademie der Bildenden
Künste, Wien; 2014 erste große Erfolge,
künstlerischer Durchbruch im Zusammenhang mit
ihrer Ausstellung HYPO NOE Young Art Collection in
St. Pölten sowie in der Galerie Hubert Winter in
Wien; sensationeller Verkaufserfolg auf der
Kunstmesse Vienna Art in Wien.
Sie lebt und arbeitet in Wien
In beeindruckender Weise hat sich Tina Lechner die
klassische, analoge Schwarz-Weiß-Photographie
in allen Details, von der Aufnahme über die
Entwicklung bis hin zum Ausbelichten der klassischen
Photopapiere (Silver-Gelatin-Print) erarbeitet.
Dieses minutiöse technische Können ermöglicht
ihr eine faszinierende Bildgewinnung, die, im
Spannungsfeld von Gegenstand und Abstraktion
auch eine minutiöse, meist auf aus Pappkarton
gefertigten Objekten basiert. Das Moment des
Plastischen ist dabei grundlegend für ihre Werke.
In der Modulierung von Licht und Schatten entwickelt
sie teilweise bergähnliche Bildskulpturen,
welche die Erfahrungen des Kubismus und
der Kunstformen der „Neuen Sachlichkeit“ in
eine neue Dimension transferieren. Die diffizilen
Bildkompositionen strahlen nicht nur etwas
Geheimnisvolles, Ungreifbares in ihrem geometrisierenden
Gestus aus, sondern schaffen eine neue
Imaginativität. Sieht man von den sehr speziellen
Portraits ab, scheint es, als ob viele der Objekte
entweder technische Architekturmeisterstücke
seien oder Nanoaufnahmen von (Berg)Mineralien.
Die eigens für die Ausstellung „Blick der Berge“
2015 geschaffene großformatige Arbeit (ohne titel)
thematisiert die Verschränkung von Objekt- und
Körperformen. In der bildnerischen Choreographie
von Licht und Schatten verschmelzen die
„Bergspitzen“ mit dem menschlichen Körper zu
einer neuen Gesamtskulptur. Die fast futuristisch
anmutende Arbeit spielt damit auch auf die buchstäblich
körperliche „Verschmelzung“ mit einem
Berg an, wenn man ihn mit großer Anstrengung
erklimmt, vom Schwitzen bis zum Atmen wird der
Körper Teil des Berges und vice versa!
Carl Aigner