TINA DOBRAJC
SLO
BIOGRAFIE
Tina Dobrajc wurde 1984 in Kranj geboren.
Unter der Leitung ihres Mentors Prof. Herman
Gvardjančič schloss sie 2008 ihr Studium der Malerei
an der Akademie für bildende Kunst und Design in
Ljubljana ab und absolvierte 2011 das Masterstudium.
Neben der Malerei beschäftigt sie sich auch mit
dem Theater, mit dem Bühnenbild und der
Kostümbildnerei. Sie leitet von Zeit zu Zeit Kurse
und Workshops für Grafik und Malerei und
veröffentlicht Fachartikel zum Thema Bildende
Kunst. Sie ist Mitglied der Künstlervereinigung Škofja
Loka und hat für ihre Arbeiten zahlreiche
Auszeichnungen erhalten. 2011 war sie Finalistin bei
der slowenischen Auswahl für den ESSL-Preis und
erhielt den Preis für junge Künstler aus Mitteleuropa
(ESSL AWARD 2011).
Sie lebt und arbeitet als freischaffende
Künstlerin in Škofja Loka.
Zahlreiche Ausstellungen und
Ausstellungsbeteiligungen.
Tina Dobrajc vereint in ihrer Malerei für
gewöhnlich klassische Maltechniken mit dem
Verfahren der Assemblage.
Es sind die großformatigen Bilder, welche mit
Ready-made Gegenständen ausgestattet sind,
die der Motivik den Anstrich eines
geheimnisvollen Rituals geben.
Tina Dobrajc hat eine attraktive und zugleich intime,
verinnerlichte Form der Sicht der malerischen
Aussage gewählt, von der gilt, dass sie mit ihrer
typisch beklemmenden Atmosphäre inhaltlich
dem Betrachter mehr als nur die klassische künstlerische
Erzählung bietet. Sie beschäftigt sich mit
Hingabe und unmittelbar auch mit den künstlerischen
Interpretationen des Lebens ihrer weiblichen
Vorfahren und entdeckt auf diese Weise eigene
Fetische, die auf die Thematik der historisch
abgeschlossenen Zeit und des Raums Antwort
geben und die sie mit einer entsprechenden
Ikonografie und Symbolik auf typische, stilistisch
geläuterte Art und Weise darstellt. Obwohl ihre
Kunst narrativer Natur ist, erweckt sie archetypische
Bilder und dringt in die Tiefe des eigenen
und allgemein (kollektiven) Unbewussten vor. Mit
der Einbringung von dreidimensionalen Objekten
in die malerische Konzeption erweitert sie nicht
nur die illustrative Ebene der Narration: Sie evoziert
räumlich die Sinne und ermöglicht auf diese Weise
das ganzheitliche Erleben verfeinerter Formen der
bildenden Erzählung auf psychologischer Ebene.Vom Standpunkt der Erforschung künstlerischer
Praxen sind das vor allem Arbeiten einer einzelnen
Künstlerin, die sich dem Medium der klassischen
Malerei verpflichtet fühlt und neben Einflüssen der
akademischen Bildung vor allem aus dem Fundus
der eigenen Familienverhältnisse schöpft. Trotz ihrer
Jugend hat die Autorin schon eine kräftige Spur
in der slowenischen Kunstszene hinterlassen. Vor
ihr liegen noch viele Inhalte und Projekte.
Olga Butinar Čeh