Ona B.
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BIOGRAFIE
1957 in Wien geboren,
verbrachte sie ihre Kindheit am Bisamberg in
Niederösterreich bei den Großeltern.
Studium an der Universität für
Angewandte Kunst Wien,
Meisterklasse Adolf Frohner,
Studienabschluss 1988.
1979 gründet sie die Künstlergruppe
phoenix production, gemeinsam mit dem
Künstler Walter Berger.
Seit 1987 arbeitet sie mit Evelyne Egger,
Birgit Jürgenssen (*2003) und Ingeborg Strobl und
seit 1993 mit Lawrence Wien in der
KünstlerInnengruppe DIE DAMEN. Seit 2003 ist sie
Mitglied des Wiener Künstlerhauses.
Zahlreiche Ausstellungen und
Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland u. a. in
New York, Istanbul, Prag, Shanghei, Ulan Bator sowie
Preise und Auszeichnungen. Teilnahme an Biennalen
in Venedig, Valencia, Kairo, Ankara und Peking.
ONA B. lebt und arbeitet in Wien, Bisamberg
und Strasshof/Nordbahn als freischaffende
Künstlerin und Kuratorin.
DAS HEU IST SCHON TROCKEN IN DEN BERGEN
Die künstlerische Intervention „ DAS HEU IST
SCHON TROCKEN IN DEN BERGEN“ ist in Lech
am Arlberg entstanden und besteht aus 400 einstämmigen
Heutrockenvorrichtungen mit je 3
Querstreben (Hoanzn,Triste, Heumandln, Diemen,
Schober oder Hocke genannt); sie stellt einen
Bezug zur Herkunft und Entwicklung einer alten
landwirtschaftlichen Praxis her, die bereits seit
der Eisenzeit bekannt war und die Landschaft in
Europa über Jahrhunderte prägte. Die Objekte
werden nun als Land Art in Erinnerung an diese traditionelle
kulturelle Praxis wieder in die Landschaft
zurück gebracht und verbinden die Gegenwart mit
einem menschlichen Maß in der Landwirtschaft
von gestern.
Für die Ausstellung „Blick der Berge“ im Stift
Lilienfeld hat ONA B. ihre Arbeit von Lech neu adaptiert
und im Prälatenhof des Stiftes Lilienfeld aus
rund 50 Heukraxn eine neue Installation geschaffen,
die sie gemeinsam mit photographischen Arbeiten
im Dormitorium präsentiert. Die Photographien
sind jedoch keine bloße Dokumentation der
Präsentation der Heukraxn in der Landschaft; vielmehr
verweisen sie darauf, dass sie auch eine
große ästhetische Bedeutung im Zusammenhang
mit dem Landschaftsbild generell hatten. Diese
spezielle Form des Erinnerns macht auf den enormen
Wandel im Bereich ländlicher Wirtschaftsund
damit Arbeitsweisen in alpinen Räumen aufmerksam.
Im Spannungsfeld von Vergangenheit
und Gegenwart wird damit auch die Ideologie von
gesellschaftlichem Fortschritt befragt und nicht
bloß nostalgische Rückschau gehalten.
Carl Aigner/ONA B.