Moussa Kone
A
BIOGRAFIE
1978 Geboren in Scheibbs, Niederösterreich
1999 – ´03 Universität für Angewandte Kunst Wien
Zahlreiche Ausstellungen inner- und außerhalb Niederösterreichs.
www.moussakone.com
Lebt und arbeitet in Wien und Berlin.
Das Becken, welches das Triptychon dominiert, war
ursprünglich belebt wie ein Freibad im Hochsommer.
Es entstammt dem Gemälde „Der Jungbrunnen“
von Lucas Cranach d.Ä. Bei Kone taugt es nicht
mehr zur Verjüngung, nur zur melancholischen
Versenkung, so sehr die kellnernden „Grazien“ am
Beckenrand auch Beschwingtheit simulieren. Die
Ruhe, von der die Rede ist, hat nichts Beruhigendes.
Das prototypisch In-Sich-Ruhende taucht nur im
Modus des Zitats auf: Botticellis Venus thront über
einem Gartentempel, Michelangelos David findet
sich von wuchernder Technik umstellt, beide zu
blanken Zeichen reduziert und gesichtslos wie
immer bei Kones Figuren. Die klassische Tradition
und die Renaissance in ihrer Schaffensemphase
sind vielleicht nicht zufällig Fundgruben einer Kunst, die mit den schöpferischen Energien einen merklich keptischen Umgang pflegt. Die Szenarien sexuell-künstlerischer Potenz zeigen sich im Abbau begriffen. Michelangelos angezapfter Marmorheld ist mehr Anhängsel als Treibstoffquelle des ihn umgebenden Maschinendickichts, und die Liebesgöttin läuft eher aus, als sich zu verströmen.
(Rolf Wienkötter, gekürzt)