Kristof Kintera
CZ
BIOGRAFIE
Lives and works in Prague.
1992 – 99 Academy of Fine Arts, Prague, Czech Rep.
2003 – 04 Rijksakademie van Beeldende
Kunsten – Amsterdam, Netherland
Solo exhibitions:
2016 “Systémy bez ducha”, galerie Kaple,
Valašské Meziříčí
“Natural Nervosity”, Kunsthalle LAB,
Bratislava, Slovakia
2015 “May Be It Is Here”, Ron Mandos Gallery,
Amsterdam, Netherland
„Your Light is My Life“, Kunsthal Rotterdam,
Netherland
2014 Who is Perfect?“, D+T Brussels, Belgium
„OH,NO“, Nevan Contempo, Prague, Czech Republic
“I am not you”, Tinguely Museum, Basel, Swizerland
“Nervous Trees”, Galerie/Schleicher Lange,
Berlin, Germany
2013 „Bad News“, Gallery Jiri Svetka, Berlin, 2013
„Hollywoodoo“, MEM-Fait Gallery, Brno, Czech Rep.
“Symptoms of Nervosities”, Galerie D+T Project,
Brusell, Belgium
“Nervous”, Galerie Města Blanska, Czech Rep.
2012 “Black Flag”, Make Up Gallery, Košice, Slovakia
Demon of the Growth”,
Galerie Schleicher/Lange, Berlin
“Výsledky Analyzy”, Galerie Hlavního Města Prahy,
Městská knihovna, Praha
“Analysis Results”, La Station, Nice, France
2011 “There is No Way to Go Now”, Obední Dům,
Opava Czech Rep.
Kristof Kintera zählt zu den erfolgreichsten Gegenwartskünstlern
seiner Generation in Tschechien.
Über die Malerei hinaus entwickelte er ein vielfältiges,
gesellschaftsbezogenes Werk. Objekte,
Skulpturen und Installationen nehmen oft Bezug
auf aktuelle Ereignisse und Gegebenheiten.
Vielfältige Themen bestimmen sein Werk, welches
oft Alltägliches und Technisch-Technologisches
ebenso aufgreift wie avancierte und erweiterte
Kunstformen.
2003 entwickelte er eine Werkserie, die sich mit
elementaren Fragen unserer Existenz und unseres
Lebens angesichts aktueller bio-technologischer
Entwicklungen beschäftigt: Mit der Frage einer
Selbstkreation des Lebens. Der gentechnologische
Fortschritt führt zur wissenschaftlichen
Macht, Leben beliebig in Labors zu schaffen, sozusagen
eine göttliche Schöpfungskraft zu entwickeln.
„Potato-Man“ betitelt er diese Arbeit, mit der er
menschlichen Figuren aus Erdäpfeln lebensgroß
schafft. Damit spielt er nicht nur auf die biblische
Geschichte des Verlustes des Paradieses an, wo
infolge des Verspeisens des Apfel der Erkenntnis
der Mensch zwar Erkenntnis gewinnt, aber dabei
das paradiesische, unschuldige Leben verliert,
sondern auch die Allmachtsucht ihren Uhrsprung
hat: die Vision des Homunkulus, des künstlich geschaffenen
Menschen. Akzentuiert wird dies noch
dadurch, dass mittels Elektroden und Verdrahtung
aus den Erdäpfeln „Lebensenergie“ gewonnen
wird. Im High-Tech-Zeitalter geht es auch um
künstlich-biologische Energiegenerierung als energetisch-
autonome Lebensmöglichkeit.
Mit Witz und Ironie wird mit dem „Potato-Man“
auch das Faktum aufgeworfen, dass wir trotz aller
High-Techphantasien aus Staub sind und wieder zu
Staub werden – möglicherweise zu Kartoffelstaub.
Carl Aigner