Kamen Stoyanov
BG
BIOGRAFIE
Kamen Stoyanov wurde 1977 in Rousse/Bulgarien
geboren. Nach seiner Ausbildung in Sofia an der
Kunstakademie entschloss er sich, in das Ausland
zu gehen. Den endgültigen Anstoß gab ein
zwei-semestriges Stipendium des BMUKK, das mit
der Aufnahme an eine österreichische
Kunstuniversität war. 1999 ging Stoyanov an die
Kunstuniversität Linz und wechselte nach einem
Semester an die Akademie der Bildenden Künste
Wien, wo er in der Klasse für Kunst und Fotografie
bei Eva Schegel studierte. Für seine Diplomarbeit
„Bingo Topology“ erhielt er 2005 den Akademiepreis.
Seit Herbst 2005 ist er als Mitarbeiter an der
Universität für Angewandte Kunst Wien in der Abteilung Malerei tätig.
Seit 2004 hat Stoyanov zahlreiche Einzelausstellung
unter anderem in Österreich, Holland, Bulgarien,
Ungarn realisiert. Er erhielt 2012 das
MAK-Schindlerstipendium für Los Angeles;
2011 wurde ihm der renommierte Otto Mauer-Preis
zuerkannt, ebenso den Alexander Resnikov Award
2010 und zählt damit zu den erfolgreichsten Künstler seiner Generation.
Er lebt und arbeitet (teils freischaffend) in Wien.
Kamen Stoyanov zählt zu jenen Künstlern, für die
das „Cross-Over“ verschiedenster Medien und
Techniken essentiell ist. Neben Fotografischen
Werken ist er auch Performer, Videokünstler,
Zeichner und ein mit dem Medium der Installation
arbeitender Künstler. In dieser Vielfalt verwendeter
Medien spiegelt sich auch gleichsam
die gesellschaftliche Vielschichtigkeit aktueller
Lebensformen.
In der ästhetischen Pluralität, die sich in seinem
Werk wieder findet, fokussiert sich das
Gesellschaftspolitische ebenso wie das Individuell-
Existentielle. Ein signifikantes Beispiel dafür ist seine
Auseinandersetzung mit dem österreichischen
Philosophen Ludwig Wittgenstein. Die Videoarbeit
und Performance thematisiert den Körper und die
Architektur des Daseins als diffizile Erzählung über
die Unmöglichkeit und Möglichkeit etwas zu zeigen
oder nicht zu zeigen. Im Fokus stehen Fragen
nach der Physis und dem Geist sowie deren mögliche
Bezüglichkeiten. Die „Logik“ des Seins wird
mit der „Logik“ des Geistigen konfrontiert und
auch ausgelotet.
Carl Aigner