Jan Merta
CZ
BIOGRAFIE
1952 geboren in Sumperk (CZ)
lebt und arbeitet in Prag und České Lhotice
1981 – 1987 Studium an der
Kunstakademie in Prag
Zahlreiche internationale und tschechische
Personalausstellungen, u.a. 20 06 Galerie Martin
Janda, Wien; 2005 Moravska galerie, Brno;
2004 Galerie kai de kai,
Prag; 2003 Galerie ARS, Brno (CZ);
2000 Bank Austria Creditanstalt, Prag (CZ);
Galerie MXM, Prag;
1998 Galerie Hammer & Herzer, Max Reger-Halle,
Weiden; Galerie V. Spaly, Prag (CZ);
1995 Galerie Na bidylku, Brünn;
Zahlreiche internationale u. tschechische
Ausstellungs-beteiligungen, u.a. Sumida River Hall
Gallery, Tokio (JP); Galerie Rüdiger Schöttle,
München; galerie POST, Los Angeles (USA);
Vision einer Sammlung, Museum d. Moderne,
Salzburg; Galerie Knoll, Vienna;
Aargauer Kunsthaus, Aarau (CH);
Kunstverein Braunschweig;
Neue Galerie, Graz: Walker Hill Art Centre,
Seoul (Süd-Korea);
Villa Merkel, Esslingen (DE) (CZ);
Neben der Auseinandersetzung mit dem Thema
Mensch (ob mit kunsthistorischen Werken oder
dem Begriff aktueller Schönheitsvorstellungen)
sind Architektur und Häuser ein eigenwilliges und
oft auch ironisch-kritisches Thema von Jan Merta.
„Cottage“ nennt er eine seit dem späten 1990er
Jahren entstehende Bilderserie, die einerseits als
großformatige Malerei, andererseits auch als kleinformatige
Siebdruckzyklen realisiert wurden.
In der Aussparung des räumlichen Kontextes
werden Cottagebauten vor allem aus dem
Alpinen Bereich zu vielfältigen architektonischen
Berg-Zeichen, die oft nur durch die Zugabe von
Nadelbäumen oder fragmentarischen Farbelementen
ihre Erkennbarkeit ermöglichen. Mit viel
Humor erzählen sie den Traum (und der Illusion)
eines von aller Welt abgeschiedenen Habitats,
von einem extremem Individualismus und der
Vereinzelung bis hin zu zivilisationsgeschädigten
Fluchten in eine unberührte Bergwelt, die sich damit
aber ad absurdum führt, da sie nun ja durch
die Bauten zivilisiert „zivilisiert“ ist. Minutiös, ja
liebevoll und behütend, werden diese Cottages
aber auch zu Sehnsuchtsorten von Geborgenheit
und romantischer Behaustheit des Menschen. Im
Spannungsfeld von gegenständlich und abstrakt
wird bildnerisch ein Bildvokabular geschaffen,
welches eine scheinbar beschauliche, in ihrer
Dekontextualisierung allerdings bedrohlich, weil
niedlich wirkende Ikonographie alpiner Architektur
buchstabiert.
Carl Aigner