Drago Prelog
SLO
BIOGRAFIE
1939 Geboren in Cilli (Celje), Slowenien
1944 Übersiedelung gmeinsam mit seinen
Eltern nach Österreich; Volks- und Hauptschule
absolviert er im Ennstal und Schladming;
1954 – 58 Besuch der Bundesgewerbeschule,
Abteilung
dekorative Malerei;
seit 1958 nennt er sich Drago Prelog,
um auf seine süd-slawische Herkunft hinzuweisen;
1962 verläßt er die Akademie der
Bildenden Künste in Wien um
autodidaktisch weiterzuarbeiten.
1969 Beginn der Lehrtätigkeit an der Akademie der
Bildenden Künste, Wien, die er bis zu seiner
Pensionierung 1997 innehatte.
Seit den 1960er Jahren zahlreiche Reisen
und Studienaufenthalten;
seit den 1950er Jahren zahlreiche Ausstellungen
und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland;
zahlreiche Preise und Anerkennungen.
Er lebt und arbeitet in Wien.
Anfang der 1970er Jahre begann Drago Prelog
sich mit topographischen Formen auseinanderzusetzen,
die zu einer ganz neuen Bildsprache in
seinem Werk führte. Aufgewachsen und vertraut
mit Bergen, entwickelten sich ausgehend von der
Bildsprache der Karthographie Bergsilhouetten,
wobei die geographischen Formen von Ländern,
also die Umrisse von Staaten, zu einer Erweiterung
von Bergformationen führten. Abstrahierend einerseits,
naturalistisch andererseits, werden die
Bergformen zu Piktogrammen, zu einer Art konzeptuellen
Bergschrift. Insbesondere die Arbeit
„Berg vor dem Essen und nach dem Essen“ betont
das Moment des Skripturalen nachdrücklich,
das für das Werk von Drago Prelog grundlegend
ist: Der Berg ist hier bei diesem Werk ein Gebilde
aus Liniengeflechten, so als ob sich die Schrift visuell
als Berg vergegenständlicht. In bildnerischer
Hinsicht findet sich hier eine stark gestisch-zeichnerische
Bildsprache, während andere Arbeiten
ein klares, schematisches Formenvokabular (zum
Beispiel bei der Darstellung von Tannenbäumen)
aufweisen.
Autobiographisches Erleben von Bergen verschränkt
sich in künstlerischer Hinsicht mit einem
reflexiven, in vielfältiger Weise im Biographischen
wurzelnden bildnerischen „Erkennen“ vom Phänomen
Berg – sowohl als universelle Geographie wie
auch als konkrete Erfahrung. Die Wahrnehmung
von Bergen erfolgt dabei immer im Spannungsfeld
von realem Objekt und den Vorstellungsbildern
von ihnen. Sie ist skripturale Beschreibung und visuelle
Darstellung zugleich.
Carl Aigner