Birgit Graschopf
A
BIOGRAFIE
1978 in Wien geboren.
Lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich.
Studium an der Universität für Angewandte Kunst
Wien, Bildende und Mediale Kunst, Fotografie, Diplom Juni 2007
Einzelausstellungen und Performances
2011 Zwischen – performative Wandbelichtungen,
Momentum Galerie, Wien
2010 Ein Schiff Wird Kommen, Eikon Schaufenster/
Museumsquartier, Wien; o.t. –
Fotoperformance, Das Weisse Haus, Wien
2008 Konsumkulturen, Fluc, Wien
2007 Der Goldfisch, Uszynska Schaufenster, Wien
2006 Cocooning, Diesel New Art Award,
Betónsalon/MQ, Wien
2004 Graskjöl, Göteborgs Konsthall, Schweden
2002 Symbiotic – An Exhibition Of Body
Installation, Vorpal Gallery Soho, NY
2000 Grasrock, Stadtpark Wien
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2011 Cologne Off, International Video Art Festival,
Arad Art Museum, Rumänien; 2010 Über das
Reisen…, Fotogalerie Wien; The Interrupted Image – 5
Ways Of; Looking, Nicholas Robinson Gallery, New
York; Blue Skie’d And Clear, Carbon 12 Gallery, Dubai/
Vereinigte Arabische Emirate
Verschiedene Preise/Stipendien/Ankäufe durch das
BMUKK, des Landes Niederösterreich, der Stadt Wien
und der Sammlungen der Universität für angewandte
Kunst Wien;
Im Zusammenhang mit der Teilnahme an der
„Biennale of Young Artists from Europe and the
Mediterranean“ 2008 in Bari entdeckte Birgit
Graschopf die besonderen Grundrisse der dortigen
Kleinstädte, die sie an „organische Gebilde“ erinnerten:
„Inspiriert von diesen Assoziationen, begann ich die
Grundrisse der Altstädte vor Ort zu zeichnen, deren
jeweilige Kirchen zu entnehmen und diese neben
der verbleibenden Altstadt zu einem Haufen
zu ordnen…”
Die 2-teilige fotografische Arbeit Urban Creatures
zeigt diese gezeichneten, entkernten Altstädte,
die, losgelöst von ihrem ursprünglichen Kontext,
nun wie Tiere, Gehirne, Köpfe beziehungsweise
wie etwas organisch Gewachsenes anmuten. Sie
sind sinnentleert. Die Fotomontage zeigt sie als
freischwebende Hybride, die einen leeren, schwarzen
Raum besetzen.
Birgit Graschopf
Zellartige Strukturen und mikroskopische Organismen
sind formale Perspektiven der Arbeit über
zwei Darmbakterien, die „Escherichia Coli“. Subtil
in Graphit ausgeführt, verweist bereits der Titel
„Der Kuss“ auf eine poetisch-romantisch-zärtliche
Begegnung von Mikroorganismen und transzendiert
damit die naturwissenschaftliche Sichtweise
auf eine Welt jenseits ihrer retinalen Wahrnehmbarkeit.
Diese singuläre Zeichenarbeit korrespondiert
nicht nur ästhetisch mit den „Urban Creatures“
(schwarz-weiss), sondern ist auch thematisch ein
Kontrapunkt zwischen dem Architekturtechnischen
von Stadtgrundrissen und dem Organischen des
Biologischen. Beides wird im Prozess der künstlerischen
Sichtbarmachung zu einer Welt „jenseits
des Auges“.