Uli Aigner
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BIOGRAFIE
Das Motiv der Wanderin charakterisiert den
Werdegang von Uli Aigner wohl am treffendsten.
Ausgangspunkt ihrer biographischen Reise ist die
kleine Gemeinde Gaming in Niederösterreich. Diese
verließ sie in Richtung Wien um dort nach einer
überraschenden Begegnung mit der Kunst des
Töpferns dieses Handwerk bei Harro Berger zu
lernen. Ab 1985 studierte sie Keramik bei Matteo
Thun an der Universität für angewandte Kunst in
Wien. Im Anschluss an das Studium folgten
Stipendien und Projekte die Uli Aigner u. a. nach
Mexico, nach Deutschland und in die USA führten.
Ihren Gestaltungshorizont hatte die Künstlerin
mittlerweile auf die unterschiedlichsten Medien –
Filme, Zeichnungen und Installationen – ausgeweitet.
1994 fand ihre erste Einzelausstellung mit dem Titel
insane in der Galerie Grita Insam in Wien statt.
Zahlreiche internationale Ausstellungen und
Publikationen sind seither gefolgt. Nach der Geburt
ihres Sohnes Josef zog sie nach München wo sie
2002 / 2003 eine Gastprofessur an der Akademie der
Bildenden Künste innehatte. Im Anschluss daran
realisierte sie eine ghost akademie an den
unterschiedlichsten Orten der Stadt. In München
kamen ihre beiden Töchter Lucy und Mimi zur Welt.
In Folge leitete sie von 2006 – 2010 die Städtische
Kunsthalle München „Lothringer 13“. Nach der
Geburt ihrer dritten Tochter Zoe folgte eine
Übersiedlung nach Berlin wo sie derzeit mit Michal
Kosakowski und ihren 4 Kindern ein Atelier, eine
Wohnung und ein Büro teilt.
© boris manner, 2014
Eine Million
Offene Formen
2013 bis ca. 2038
Ich zeichne seit 2013 analog nummerierte
Monumentalgefäße.
In der entstehenden Chronologie werden neben
meinen Zeichnungen auch Personen angeführt,
deren
„offene Existenz“ meinen Realitätsbegriff und meine
Produktionsbedingungen formen.
Es geht um die Ökonomie von Arbeit, in meinem
Fall dem Zeichnen, als Exempel.
Was bedeutet es, heute zu produzieren und wohin
genau geht das, was wir produzieren/tun?
Kunstproduktion versus Produktion von
Gebrauchsgütern.
Zeichnen ist ein niederschwelliges und präzises
Instrument der Kunst. Analoges Handwerk. Offene
Formen. Repräsentation. Eigentum. Gegenwart.
Zeit.
Eine Analogie.“
Uli Aigner, Berlin Juli 2014