Desislava Kostadinova Unger
BG
BIOGRAFIE
1980 in Sofia geboren,
absolvierte sie 1994 – 1999 die High School für
angewandte Kunst in Sofia, anschließend studierte
sie von 2001 – 2005 an der Nationalakademie für
Bildenden Kunst in Sofia Malerei Im letzten
Studienjahr besuchte sie eine Freundin in Wien
und informierte sich dabei auch über
Kunststudienmöglichkeiten; sie entschied sich für die
Universität für Angewandte Kunst und begann 2005
ihr Studium der Grafik bei Prof. Sigbert Schenk,
welches sie auch 2010 mit Diplom abschloss.
Neben Alugrafie, Lithografie, Linol- und Holzschnitt
steht die Radierung im Mittelpunkt ihrer
künstlerischen Arbeit, die grundsätzlich einen sehr
erzählerischen Charakter besitzt.
Seit ihrem Studium hat sie bereits an vierzig
Gruppenausstellungen teilgenommen sowie mehrere
Preise für junge KünstlerInnen gewonnen.
Verschiedene Publikation, unter anderem
„Betrachtung einer Leidenschaft“, hg. von Helga
Cmelka und Robert Svoboda, 2011
Sie lebt und arbeitet in Wien und in Sofia.
www.desislavaunger.com
Für Desislava Kostadinova Unger ist die Druckgrafik
nicht nur eine vielfältige bildnerische Möglichkeit,
sondern auch eine Bildtechnik, die eine eigene
mentale Disposition impliziert.
„Ich verwende vor allem die Technik der Radierung
bei meinem Arbeiten. Weiteres Allografie, Lithografie,
Linol- und Holzschnitt… Mich fasziniert,
dass die Grafik durch die Techniken nicht so emotionell
wirkt wie die Malerei. Und der Beobachter
so besser die Erzählung verstehen kann. Es beeindruckt
mich nicht, dass man eine hohe Auflage
drucken oder das Motiv reproduzieren kann. Als
ich gemalt habe, waren meine Bilder sehr emotional
– und das war nicht so verständlich für den
Betrachter“, äußert sie sich explizit zu ihrem
künstlerischen Selbstverständnis.
Das Moment des Erzählens ist die bildnerische
Basis ihrer Arbeit. „Ich erzähle Geschichte, die ich
aber noch nicht kenne…Ich zeichne – und aus meiner
Fantasie entstehen die Ezählungen. Ich illustriere
also nicht Erzählungen.“ Dabei sind die Themen
autobiographisch und vom Alltagsgeschehen, von
alltäglichen Erfahrungen inspiriert. Dies gilt auch
für die Serie „Schwein gehabt“, eine 2012 entstandene
Bilderserie in Farbholzschnitt und teilweise
mit Digitaldruckelementen sowie genähten
„Intarsien“ collagiert. Der Titel ist dabei wörtlich
im Sinne von Glück gehabt gemeint. Die vielfältig
gewobenen Bildgeschichten sind gleichzeitig auch
eine Parabel über Lebensglück und Daseinsfreude.
Carl Aigner