HEINZ CIBULKA
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BIOGRAFIE
1943 in Wien geboren,
mit 14-18 Jahren Schüler der „Graphischen
Lehr- und Versuchsanstalt/ Wien, Grafik“
1968 Übersiedlung ins Weinviertel. Großes Interesse
an naturnahen landwirtschaftlichen Strategien,
u.a. auch an den Schriften Rudolf Steiners.
Endlich auch einen Garten zur Inspiration in Hinblick
auf meine frühen Performances und Bildzyklen
(„fest-flüssig-gasförmig“/Bologna, und 1976
„Kompost …“, Kunstmesse im Museum/Bologna)
Von 1964 bis etwa 1975 Mitarbeit bei Realisationen
aktionistischer Theater-Projekte im In- und Ausland
bei Hermann Nitsch, bei Rudolf Schwarzkogler
nur bis 1969. Ab 1970 entstand meine erste
komplexere Arbeit „Stammersdorf -Essen und
Trinken, Abschriften von Heurigengesprächen …“
Der Zyklus „Weinviertel“ aus 1975 basierte auf
einem von mir entwickelten bildsprachlichen
Konzept mit Fotografien, dessen Konstruktion und
Variationen mich bis heute in meiner fotografischen
Arbeitsweise immer wieder beschäftigte.
Es folgten nach dieser ersten Realisation mit
dem Zyklus „Weinviertel“
weitere Arbeiten in Bezug auf Niederösterreich:
„Südliches Wr. Becken, „Most- fühlt“, „Lied für
einen Hund“ „Bisamberg“, „Gemischter Satz“,
„Im Pechwald“, „Ein Haus im Weinviertel“,
Bildgedichte mit Bezug zu NÖ vorzustellen. Dabei
wechselte die fotografische Technik: nach ersten
Versuchen mit analogen SW-Bildern, über frühe
analoge Farbabzüge bis etwa 1995, hin zu digitalen
collagehaften Bildgestaltungen am Computer.
Im Sommer 1993 realisierten meine Frau
Magdalena Frey und ich unter dem Arbeitstitel
„Aus Nachbars Garten“ eine 4-wöchige Fußreise
vom Waldviertel über Böhmen nach Prag. Es reizte
uns, die jetzt offene Grenze ohne zwingenden
Grund – außer aus künstlerischer Neugierde zu
passieren. Wir waren mit unserer Familie, mit
zwei Kleinkindern und einem Handwagen, einem
Zelt und unseren Kameras von der nördlichen
Grenze Niederösterreichs nach Tschechien hin,
unterwegs. Das Gehen in „Nachbars Garten“ auf
seinen Straßen, Wiesen und Wegen war unser
Motto. Über die Sprache der Fotografie entstanden
Vergleiche, Berührungen, Huldigungen, also
humanistischer Austausch.
Zwei Semester Tschechisch bei einem Abendkurs
ein Jahr davor in Mistelbach erleichterte uns die
Reise.Heinz Cibulka